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Deutscher Studienpreis Projektmanagement 2013 geht an Dr. Timo Braun

Forschung zu zwischenbetrieblichen Projekten ausgezeichnet

News vom 30.10.2013

 

Dr. Timo Braun, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Professur für Unternehmenskooperation, ist mit dem Deutschen Studienpreis Projektmanagement 2013 ausgezeichnet worden. Der Preis wurde von der GPM Deutschen Gesellschaft für Projektmanagement e. V. im Rahmen des 30. Internationalen Projektmanagement-Forums verliehen. Die Ehrung fand während der offiziellen Abendveranstaltung „Glanz-Dimension" im Nürnberg Convention Center vor über 800 Teilnehmern statt.

 

Dr. Timo Braun (2.v.l.) erhält den Deutschen Studienpeis Projektmanagement 2013 für seine Doktorarbeit. / Quelle: Freie Universität Berlin

 

Die Doktorarbeit von Timo Braun greift eine sehr aktuelle und für viele Unternehmen relevante Thematik auf: Wie gelingt es, die Zusammenarbeit von Partnern in zwischenbetrieblichen Projekten so zu gestalten, dass trotz der verschiedenen, aufeinander prallenden Organisationsstrukturen und -kulturen eine enge, vertrauensvolle Kooperation entsteht?

Projekte leben vom Engagement der beteiligten Partner, die Projektziele zu erreichen. Dies beinhaltet auch, dass sich die Mitarbeiter und die Organisationen als Ganzes über die vertraglich vereinbarten Minimalanforderungen hinaus kooperieren – auch ohne zusätzliche Vergütung. Solche kooperativen Verhaltensweisen innerhalb von klassischen Linienorganisationen werden in der Arbeits- und Organisationspsychologie als „Organizational Citizenship Behavior“ (OCB) bezeichnet und seit den 1980er Jahren intensiv erforscht. Diese Forschung beschränkte sich bisher jedoch auf das Personal einzelner Organisationen und nicht auf Projekte, an denen häufig Mitarbeiter von gleich mehreren Unternehmen beteiligt sind. Deshalb nahm es sich Timo Braun zum Ziel, den OCB-Ansatz auf die Arbeit in Projekten zu übertragen. Damit wurde die Forschung zu Projektmanagement um eine neue, stärker verhaltensbezogene Komponente bereichert. Timo Braun zeigte sich hoch erfreut über die Auszeichnung: „Der Preis ist eine Anerkennung für meine Arbeit der vergangenen drei Jahre. Wir erleben heutzutage eine zunehmende ‚Projektifizierung‘ nicht nur in Unternehmen, sondern auch als ein gesellschaftliches Phänomen. Ich hoffe mit der Dissertation einen Beitrag zu leisten, Projektmanagement nicht nur als planerisches Tool zu begreifen, sondern auch für psycho-soziale Fragestellungen zu öffnen und diesem Forschungs- und Praxisbereich dadurch zugleich mehr Geltung zu verschaffen“.    

Neben der individuellen Perspektive untersuchte Timo Braun die Ebene des Projektteams und projektübergreifende Netzwerkstrukturen. Insgesamt erstellte er drei umfangreiche Studien: qualitative Interviews mit Projektmanagern, eine quantitative Online-Befragung und eine Einzelfallstudie eines Projektnetzwerks. Die Ergebnisse zeigen unter anderem, dass die zeitliche Befristung von Projekten das Kooperationsverhalten wie Eigeninitiative, Hilfsbereitschaft und Loyalität nicht generell negativ beeinflussen, sondern oft sogar unterstützen. Die Ergebnisse liefern sowohl für Projektforscher als auch für Projektmanager wertvolle Erkenntnisse zur Verbesserung von Kooperationen. Die Dissertation wurde unter dem Titel „Kooperatives Verhalten in interorganisationalen Projekten – Eine konzeptionelle und empirische Weiterentwicklung des OCB-Ansatzes“ im Kölner Wissenschaftsverlag veröffentlicht (ISBN: 978-3-942720-38-0, --> Verlag / --> Amazon).

 

 

 

Pressemitteilung: http://www.fu-berlin.de/presse/informationen/fup/2013/fup_13_329

 

Weitere Informationen
Dr. Timo Braun, Institut für Management der Freien Universität Berlin,
Telefon: 030 / 838-53385, E-Mail: timo.braun@fu-berlin.de

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