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Hinweise zur Seminararbeit

DIE SEMINARARBEIT:

 

Formale Kriterien:

• Zeilenabstand: zweizeilig

• Schriftgröße: 12 Punkte

• Schriftgröße der Fußnoten: 10 Punkte

• Rand: ca. 2 cm oben, unten, rechts & links

• 15 Seiten Maximum für den reinen Text (ohne Appendix, Graphiken, Tabellen)

• Blocksatz

 

Quellenangaben und Zitate:

Führen Sie alle von Ihnen verwendeten Quellen im Literaturverzeichnis / in der Bibliographie auf. Es ist außerordentlich wichtig, fremde Arbeit, sei es in Form von Tabellen, Zahlen, Gedanken, Argumenten, Zusammenfassungen, etc. explizit und textnah als solche kenntlich zu machen. Teile der Arbeit, in denen nicht deutlich auf die Urheberschaft verwiesen wird, werden Ihnen zugerechnet, d.h. durch die Tatsache, dass Sie Textpassagen etc. nicht eindeutig Dritten zuordnen, signalisieren Sie Eigenarbeit. Stellt sich allerdings heraus, dass diese Teile schon an anderer Stelle in der Literatur auftauchen, handelt es sich um Plagiat.

Artikel und Bücher zitieren Sie bitte als (z.B.) Bauernfeind und Woitek (1999) oder Walsh (2003), wobei im Literaturverzeichnis die vollständige Referenz anzuführen ist, also

Bauernfeind, Walter und Ulrich Woitek (1999), Agrarian Cycles in Germany 1339-1670: A Spectral Analysis of Grain Prices and Output in Nuremberg, Explorations in Economic History, 33 (4), 459-78.

Walsh, Carl (2003), Monetary Theory and Policy, The MIT Press: Cambridge, MA, 2. Auflage.

Bei der Diskussion von Büchern ist es sinnvoll, Kapitel bzw. Seitenzahlen der Textstellen anzugeben, auf die Sie Bezug nehmen. Bei Tabellen geben Sie in der Bildunterschrift die Quelle an.

Sind Sie unsicher bzgl. der richtigen Darstellung ihres Literaturverzeichnisses, verwenden Sie die eines großen Journals (z.B. American Economic Review). Haben Sie sich einmal für eine Darstellung der Referenzen und Quellen entschieden, halten Sie diese konsistent durch. Ordnen Sie das Literaturverzeichnis alphabetisch nach Namen der Autoren.

Verwenden Sie Daten, so ist auch hier die Quelle anzugeben (z.B. OECD, Main Economic Indicators). Dies können Sie entweder in einem gesonderten Appendix tun, indem Sie dann auch Transformationen sowie die Art der Daten beschreiben (d.h. Frequenz, Bereinigungen, Zeitraum, …), oder auch als Bildunterschrift zu der entsprechenden Graphik. Liegen der Graphik zusätzlich noch eigene Berechnungen zugrunde, sollten Sie auch das anmerken. Es gilt für Graphiken und Tabellen, dass diese zusammen mit der Bildunterschrift verständlich sein sollten und damit keine Notwendigkeit besteht, zusätzlich den Text zu Rate zu ziehen.

Das Internet kann eine sprudelnde Quelle für Daten und (oftmals noch unveröffentlichte, neue) wissenschaftliche Texte sein. Aber bedenken Sie, dass es einiger Erfahrung bedarf, um die Spreu vom Weizen zu trennen. Im Zweifel, wenn Autor und/oder Institution Ihnen unbekannt sind, lassen Sie die Finger davon. Und natürlich müssen Daten und Arbeiten aus dem web, die Eingang in Ihre Arbeit finden, zitiert werden wie jede andere Quelle. Beispiel:

Bauerfreund, Horst (2004), No Grain, No Cycle, Unveröffentlichtes Manuskript, University of South Carolina, www.xxxx.ffff.edu.

Wörtliche Zitate sind zusätzlich zu den normalen Quellenangaben noch mit der Seitenzahl zu versehen. Hervorhebungen, die im Original auftauchen, replizieren Sie (so gut es geht) auch in Ihrer Darstellung mit dem Hinweis Hervorhebungen im Original. Sollten Sie nur Satzfragmente zitieren, kennzeichnen Sie die Auslassung durch eckige Klammern mit drei Punkten, also […].

 

Der Inhalt:

Im Zentrum einer wissenschaftlichen Arbeit steht die Hypothese bzw. die Fragestellung, die in der Arbeit behandelt wird. Diese sollte sorgfältig und klar in einem Satz formuliert werden. Anhand der Fragestellung müssen Sie entscheiden, was für Ihre Arbeit wichtig ist und auf welche Darstellung Sie verzichten können.

Ihre Fragestellung sollten Sie in der Einleitung motivieren. Warum ist diese Fragestellung so interessant, dass Sie sich in den folgenden Seiten so ausführlich damit beschäftigen? Stellen Sie die Hauptproblematik intuitiv dar und beschreiben Sie in groben Zügen ihre Hauptargumente und die von Ihnen verwendeten Methoden auf dem Weg hin zu Ihrer eigenen Antwort auf die gestellte Frage. Falls relevant, beschreiben Sie eventuelle Erweiterungen bzw. andere Wege der Lösung kurz im Ansatz. Die Einleitung endet konventionell mit einer „Roadmap“, d.h. mit einem Fahrplan, anhand dessen Sie dem Leser mitteilen, in welchem

Teil der Arbeit welcher Teil der Analyse zu finden ist. Die Querverweise sind mit den entsprechenden Kapitelnummern zu versehen.

Im nächsten Kapitel sollten Sie eine Sichtung der von Ihnen als relevant erachteten Literatur vornehmen. Es sollte deutlich werden, was der gegenwärtige Kenntnisstand ist und in welchem Bereich der Literatur Sie Ihre Arbeit positionieren. Formulieren Sie hier kurz und beziehen Sie sich nur auf das Wichtigste, also darauf, was in direktem Zusammenhang mit ihrer Fragestellung steht.

Ein Hauptteil Ihrer Arbeit besteht in der Sichtung der Literatur und im Trennen von relevanten und weniger relevanten Beiträgen. Da die Literatur im allgemeinen die Basis ihrer Arbeit ist und den Kontext umreißt, indem Sie ihre Arbeit positionieren, sollten Sie großen Wert auf eine sorgfältige Literaturliste legen.

Hinweise: Eine Arbeit, deren Thema hauptsächlich in englischsprachiger Literatur behandelt wird, die jedoch keine englischsprachige Referenzen aufweißt, kann offensichtlich nur schwerlich auf einer umfassenden Sichtung der relevanten Literatur basieren. Ähnliches gilt für die Autoren / Institutionen, auf deren Beiträge Sie zurückgreifen. Stellen Sie sich vor, Sie schreiben über die Berechtigung des Stabilitäts- und Wachstumspakts, zitieren aber zu 50% Beiträge des Deutschen Finanzministeriums. Es ist schwer vorstellbar, dass Sie eine objektive Darstellung des Problems liefern können.

Die weitere Gliederung der Arbeit hängt von den von Ihnen gesetzten Schwerpunkten ab. Im Allgemeinen werden Sie in einem analytischen Teil bestimmte Modelle oder empirische Resultate im Detail diskutieren, ableiten, vergleichen usw. Ihre eingangs der Arbeit

herausgestellte Fragestellung oder Hypothese ist hierbei die zentrale Richtschnur. Wie fällt Ihre Antwort aus?

In der Diskussion Ihrer Analyse sollten Sie ihre Antwort samt Intuition noch einmal darstellen und kritische Punkte diskutieren, also die Plausibilität von Annahmen, die Robustheit der Ergebnisse bzw. inwieweit Sie andere Lösungsmöglichkeiten / Vorschläge / Aspekte ignoriert haben und aus welchem Grund Sie dies getan haben. Diskutieren Sie auch mögliche Gegenargumente. Lassen Sie den Leser wissen, ob Sie von Ihrer eigenen Antwort überzeugt sind. Gibt es weitere Möglichkeiten bzw. Wege, die es sich aus ihrer Perspektive zu untersuchen lohnt?

Nach der Diskussion sollten Sie in der Zusammenfassung und Schlussbemerkung ihre Arbeit noch einmal kurz in den wichtigsten Analyseschritten und Ergebnissen zusammenfassen.

 

Buchtipps:

Jacob, Rüdiger (1997), Wissenschaftliches Arbeiten : eine praxisorientierte Einführung für Studierende der Sozial- und Wirtschaftswissenschaften, Westdt. Verl.: Opladen, 5. Auflage.

Poenicke, K. (1988), Wie verfasst man wissenschaftliche Arbeiten? Ein Leitfaden vom ersten Studiensemester bis zur Promotion, Duden: Mannheim, 8.Auflage.

Theisen, Manuel René (2002), Wissenschaftliches Arbeiten : Technik - Methodik – Form, Vahlen: München, 11. Auflage.

 

DER VORTRAG:

Am Beginn eines guten Vortrags stehen die Motivation der Fragestellung und ein kurzer Ausblick auf die zentralen Ergebnisse der Arbeit. Es folgt die Darstellung der zentralen Ergebnisse, der Kernelemente ihrer Ableitung und eine klare Darlegung der dahinter stehenden Intuition. Die mündliche Präsentation kann das Lesen der Arbeit nicht ersetzten – aber Sie können bei den Zuhörern um Leser werben! Also verlieren Sie sich nicht im Erklären von technischen Ableitungen, die nur Experten in „real time“ nachvollziehen können. Stellen Sie stattdessen z.B. den Maximierungsansatz, die Lösungstechnik und die ökonomischen Resultate dar.

Zeichnungen, Graphiken und Tabellen sind immer hilfreich – unterschätzen Sie aber den damit verbundenen Zeitbedarf nicht. Bereiten Sie Folien mit großer Schrift vor (24 Punkt Minimum). Sprechen Sie frei und / oder nur nach Stichworten! Vorgelesene Texte sind langweilig und explizit verboten, Auswendiggelerntes macht Sie unflexibel. Rechnen Sie mit Zwischenfragen. Üben Sie den freien Vortrag. Wer 30 Minuten Zeitbudget hat, sollte nicht mehr als 25 Minuten Vortrag im Koffer haben. 20 Folien in 30 Minuten sind noch machbar, 30 sind zu viele.

 

DISKUSSION / KOREFERAT:

Das Koreferat ist keine Zusammenfassung des Vortrags. Es geht vielmehr darum, die zu diskutierende Arbeit aus der Perspektive der Literatur einzuordnen und auf kritische und / oder interessante Punkte zu prüfen, die für die gemeinsame Diskussion bedenkenswert sind. Dabei besser Überspitzen als Langweilen!

Die Idee, dass Sie mit einer „zu kritischen Diskussion“ Kommilitonen „schaden“ ist Unsinn. Niemand ist perfekt, und im Allgemeinen können Sie sich darauf verlassen, dass die

allgemeine Diskussion Schwächen und Kritikpunkte ohnehin an den Tag bringt. Aber Sie haben die Chance, die Diskussion produktiv und positiv zu gestalten.

Seien Sie sich darüber im Klaren, dass der wissenschaftliche Diskurs Ideen produziert, nicht der wissenschaftliche Konsens. Ansonsten gilt für den Aufbau eines Koreferats ähnliches wie für den eines Vortrags.