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Hans-Werner Sinn: "Klimawandel, grüne Politik und erschöpfbare natürliche Ressourcen: Sechs Thesen zur Klimapolitik"

 

Den öffentlichen Vortrag im Rahmen der Vorlesungsreihe zur Wirtschaftspolitik hielt im Wintersemester 2008/2009 Prof. Dr. Dr. h.c. Hans-Werner Sinn. Er ist Präsident des Münchener ifo-Instituts und lehrt Volkswirtschaftslehre an der dortigen Ludwig-Maximilians-Universität. Sinns Reputation ist nicht nur als Wissenschaftler ausgesprochen groß. In zahlreiche politische Debatten bringt er die ökonomischen Argumente ein.

In seinem Vortrag „Klimawandel, grüne Politik und erschöpfbare natürliche Ressourcen: Sechs Thesen zur Klimapolitik“ nahm Sinn eine ökonomische Analyse des Kampfes gegen den Klimawandel vor. Zunächst widmete er sich aber der Erderwärmung selbst, die er als großes Problem ansieht.

In seinem Vortrag „Klimawandel, grüne Politik und erschöpfbare natürliche Ressourcen: Sechs Thesen zur Klimapolitik“ nahm Sinn eine ökonomische Analyse des Kampfes gegen den Klimawandel vor. Zunächst widmete er sich aber der Erderwärmung selbst, die er als großes Problem ansieht. 

Wie aber geht man gegen ein solches weltweites Phänomen vor? Sinns ökonomische Analyse ergibt: Der Handel von Emissionszertifikaten würde ein brauchbares Instrument darstellen, wenn man ihn weltweit umsetzen würde oder wenigstens die wichtigsten CO2-Emittenten mitmachen würden. Andere Instrumente hingegen, die vor allem Deutschland mit großem Aufwand an Steuergeldern einsetzt, erweisen sich im Lichte einer ökonomischen Betrachtung als ineffektiv:

  • Die Subventionierung von Wind-, Wasser- und Sonnenenergie sorgt dafür, dass in anderen Teilen Europas mehr CO2 ausgestoßen wird, weil Emissionszertifikate billiger erworben werden können als im Fall ohne Subventionen.
  • Die Ignoranz gegenüber der Atomenergie als Alternative zur Energiegewinnung aus Kohle ist ökonomisch fragwürdig, weil die Grenzvermeidungskosten keines anderen alternativen Energieträgers ähnlich gering sind.
  • Der Versuch, über Steuern und andere Instrumente die Nachfrage nach fossilen Energieträgern zu reduzieren, scheitert, wenn die Anbieterseite aus verschiedenen Gründen kein Interesse daran hat, die Angebotsmenge zu verringern.

Im Ergebnis, so Sinn, erweist sich ein Großteil der deutschen Klimapolitik als Verschwendung von Steuergeldern – ohne einen wirklichen Beitrag zur Reduktion von CO2 zu liefern.

 

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