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Prof. Dr. Carl G. Hempel

Prof. Dr. Carl G. Hempel

 (* 08.01.1905, † 09.11.1997) Ehrenpromotion verliehen am 10.12.1984

„für seine grundlegenden Beiträge zu Logik der wissenschaftlichen Erklärung und Vorhersage, für seine wegweisenden Arbeiten zur Metatheorie der erfahrungswissenschaftlichen Theoriebildung im Allgemeinen sowie für seine bedeutsamen Schriften zur Wissenschaftstheorie der Wirtschaftswissenschaft im Besonderen.“

 

Carl Gustav Hempel wurde am 8. Januar 1905 in Oranienburg geboren. Er studierte 1923-30 Mathematik, Physik und Philosophie in Göttingen, Heidelberg, Berlin und Wien, wo er am "Wiener Kreis" teilnahm. In Berlin war er Mitglied der von Hans Reichenbach gegründeten "Gesellschaft für empirische (später: wissenschaftliche) Philosophie". 1934 wurde Hempel in Berlin promoviert (Beiträge zur logischen Analyse des Wahrscheinlichkeitsbegriffs). Im selben Jahr nach Belgien emigriert, lebte er, als Gast Paul Oppenheims, als Privatgelehrter und Schriftsteller in Brüssel. 1937 ging er in die USA und war 1937/38 (als Forschungsassistent von Rudolf Carnap) an der University of Chicago, 1939/40 am City College in New York, 1940-48 am dortigen Queens College tätig. 1948-54 war er Associate Professor an der Yale University, 1955-73 Stuart Professor of Philosophy an der Princeton University und - nach Gastprofessuren u.a. in Jerusalem (1974) und Berkeley (1975 und 1977) - 1977-85 Full Professor an der University of Pittsburgh. Nach Arbeiten zur nichtklassischen Logik und Mathematik sowie zu den Grundlagen der Psychologie beschäftigte sich Hempel, dessen Arbeiten in der Tradition des Logischen Empirismus stehen, vor allem mit der Theorie der wissenschaftlichen Erklärung, der Bestätigung wissenschaftlicher Theorien und der Wissenschaftssprache. Er entwickelte zusammen mit Paul Oppenheim ein Modell der Struktur wissenschaftlicher Erklärungen ("Hempel-Oppenheim-Schema"), entdeckte das "Hempelsche Bestätigungsparadox" und begründete zusammen mit Carnap ein Zwei-Stufen-Modell der Wissenschaftssprache. Carl G. Hempel verstarb am 9. November 1997 im Alter von 92 Jahren in Princeton (New Jersey, USA).

 

Zu den wichtigsten Veröffentlichungen Hempels gehören:

• Philosophy of Natural Science (1966)

• Aspects of Scientific Explanation and Other Essays in the Philosophy of Science (1965)

• Fundamentals of Concept Formation in Empirical Science (1952)

• Der Typusbegriff im Lichte der neuen Logik. Wissenschaftstheoretische Untersuchungen zur Konstitutionsforschung und Psychologie (1936)