Prof. Dr. Hans Herzfeld
(* 22.06.1892, † 16.05.1982) Ehrenpromotion verliehen am 07.05.1962
"der in seinen Veröffentlichungen über die "Moderne Welt" die Brücke geschlagen hat von der Geschichte zur Analyse der Gegenwart, der in der wissenschaftlichen Bearbeitung der Zeitgeschichte Methoden entwickelt hat, die von der Politischen Wissenschaft übernommen und ausgebaut werden konnten, der durch seine Mitwirkung am Aufbau wissenschaftlicher Institute eine fruchtbare Gemeinschaft über die Grenzen der Fächer und Fakultäten hinweg begründet und entscheidende Anregungen auch für die pädagogische Arbeit in der Freien Universität gegeben hat."
Hans Herzfeld wurde am 22. Juni 1892 in Halle an der Saale geboren. Er studierte seit 1911 Geschichte und Germanistik an den Universitäten Freiburg/Breisgau und Halle, nahm am Ersten Weltkrieg teil und setzte sein Studium nach dreijähriger französischer Kriegsgefangenschaft fort. 1921 zum Dr. phil. promoviert, habilitierte er sich 1923 für Geschichte und war Privatdozent, dann außerplanmäßiger Professor an der Universität Halle. 1938 wurde Herzfeld, bis 1936 in der SA engagiert, wegen seiner jüdischen Herkunft die Lehrbefugnis entzogen. Anschließend arbeitete er als wissenschaftlicher Angestellter in der Kriegsgeschichtlichen Forschungsanstalt des Heeres in Potsdam, wurde 1943 für einige Monate von der Gestapo inhaftiert und war dann bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs als freier Schriftsteller tätig. 1946 wurde er zum außerordentlichen Professor der neueren Geschichte an der Universität Freiburg/Breisgau ernannt und folgte 1950 einem Ruf als ordentlicher Professor an die Freie Universität Berlin, wo er bis zu seiner Emeritierung 1960 lehrte. Herzfeld war Direktor der Historischen Kommission in Berlin (1958-78) und gründete das Institut für Berliner Zeitgeschichte. Darüberhinaus war er am Aufbau des Berliner Instituts für politische Wissenschaften beteiligt. Hans Herzfeld verstarb im Alter von 99 Jahren am 16. Mai 1982 in Berlin.
Zu den wichtigsten Veröffentlichungen Hans Herzfelds gehören:
• Berlin in der Weltpolitik 1945-1970 (1973)
• Der 1. Weltkrieg (1968)
• Die moderne Welt 1789-1945 (2 Bde., 1952)